Auf der Suche nach der schnellen Million

Pressemitteilung zu ANregiomed vom 31.01.2025

Nach Durchsicht der bisher nicht veröffentlichten Zahlen des Konzern-Berichtswesen zeigt sich, dass es auch ökonomisch keinen Sinn macht, die Krankenhäuser in Dinkelsbühl oder Rothenburg zu reduzieren oder gar zu schließen:

Dass es zu Verschlechterungen im Versorgungsbereich der beiden Kliniken kommen würde, war bereits durch das INM-Gutachten bewiesen worden. Das hatte der Verwaltungsrat letztes Jahr in Auftrag gegeben, dann aber schleunigst wieder in der Schublade verschwinden lassen. Auch der bestehende Sicherstellungsbonus des Rothenburger Krankenhauses, den es wegen seiner isolierten Lage bekommt, wurde ignoriert.

Nach Durchsicht der internen Reports 2019-23 zeigt sich aber, dass 80% der Schulden in Ansbach, je etwa 10% in Rothenburg und Dinkelsbühl entstehen. Die Auslastung in Ansbach liegt mit 57% am niedrigsten, dennoch zeigt das INM-Gutachten, dass Ansbach sich regelmäßig von 16 bis 8 Uhr von der Notfallversorgung abmeldet.

Die Abteilung im Konzern, die mit Abstand das beste Ergebnis erwirtschaftet, ist die Rothenburger Innere mit 2,7 Mio plus – dagegen liegt in Ansbach die Innere (Gastroenterologie und Kardiologie) mit 0,4 Mio. Euro im Minus. Wer glaubt, dass sich das bei einer Schließung in Richtung Ansbach verbessert, kann sich auch die Ansbacher Gynäkologie ansehen, die 2023 ein Defizit von 2,7 Mio Euro hatte, 2019 aber „nur“ 0,4 Mio.

Wer auf der Suche nach der schnellen Million ist, kann die beiden kleinen Kliniken schließen und rechnerisch 4 Millionen einsparen – man kann aber auch den Elefanten im Raum wahrnehmen und die 80%-Schulden-Maschine angehen.

Jan Overmans

Hausarzt in Rothenburg
Sprecher der Rothenburger Notärzte